Beim Besuch des LWL-Industriemuseums Ziegelei Lage

Förderverein unterstützt Schulklassen mit Inklusionsbedarf

Lage-Hagen (th). Der Förderverein Westfälisches Industriemuseum Ziegelei Lage schafft einen Fördertopf, mit dem er Schulklassen, in denen Kinder mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen unterrichtet werden, den Besuch des Museums ermöglicht. Die Teilnahme dieser Kinder erfordert häufig zusätzlichen personellen oder finanziellen Einsatz, wenn diese Schulklassen ein Museum besichtigen wollen, erklärten Heinrich Schmidtpott, Reinhold Berling und Klaus Landrock vom Förderverein anlässlich eines Pressegespräches vor Ort.
Der jährlich mit 2.000 Euro dotierte Fördertopf des Fördervereins setzt genau hier an und wird diesen Klassen den Besuch des Museums in Lage erleichtern.
Heinrich Schmidtpott, Förderver­einsvorsitzender: „In der Vergangenheit haben wir uns immer neue Schwerpunkte zum Thema Inklusion gesetzt. So wurden z.B. ein Rollator und ein Rollstuhl angeschafft.
Nun folgt der nächste Schritt. Dies kann z.B. durch Bereitstellung einer Gebärdendolemtscherin, der Finanzierung einer Begleitperson oder durch die Finanzierung eines speziellen Busses für die Mitnahme von Rollstühlen geschehen”.
„Das LWL-Ziegeleimuseum in Lage hat in der Vergangenheit eine verstärkte Nachfrage von Besuchergruppen mit sehr unterschiedlichem Inklusionsbedarf regis­triert. Umso mehr freut es uns, dass sich der Förderverein dem Thema Inklusion angenommen hat”, so Museumsleiter Willi Kulke, der u.a. auch berichten konnte, dass im Museum schon einige bauliche Veränderungen vorgenommen wurden und auch noch werden.
Auch Klaus Landrock, Vorstandsmitglied des Fördervereins und Fachbereichsleiter Schule der Stadt Lage freut sich über die neue Entwicklung. „Wir arbeiten in Lage in breiter Front an diesem Thema. Der Schritt des Fördervereins ist einer in die richtige Richtung. Er hilft uns in vielen Dingen”.
Museumspädagogin Malgorzata Roblewski erklärte, dass bereits ein Großteil der Museumseinrichtungen für Rollstuhlfahrer zugänglich sind, die Türen des Museums automatisch aufgehen und Behinderte die Möglichkeit hätten mit ihrem Auto vorzufahren.
Dazu ergänzte Museumsleiter Willi Kuhlke: „Wir haben Ausstellungsräume getauscht um die Erreichbarkeit zu verbessern und die Ausstellugsräume der Villa Beermann können jetzt mit einem Aufzug erreicht werden.

An wen muss ich mich wenden
Gruppen, die eine Hilfe in Sachen Inklusion in Anspruch nehmen möchten, stellen einen Antrag an die Museumsleitung, LWL Indus­triemuseum Ziegelei Lage, Sprikernheide 77, 32791 Lage, Telefon 05232-9490-0.
Anschließend wird ihr Anliegen umgehend an den Förderverein weitergeleitet und dieser entscheidet innerhalb einer Woche über ihren Antrag.

Finanzierung
Finanziert wird das Projekt Inklusion aus einer Erbschaft des Fördervereins. Luise Nolting, Tochter des lippischen Wanderzieglers Gustav Nolting, vererbte dem Förderverein vor einigen Jahren eine ansehnliche Summe, um die Erinnerung an die Lippischen Wanderziegler aufrecht zu erhalten.

Der Förderverein
Der Förderverein des LWL-Indus­triemuseums Ziegelei Lage zählt 250 Mitglieder.
Der Verein finanziert sich aus Beiträgen und Spenden. Der Jahresbeitrag beträgt 12 Euro, für Familien 18 Euro.