Jubiläumsjahr „950 Jahre Hagen“ hat begonnen

Freitag, 14. Februar: Feierstunde mit Musik und Gespräch eröffnet den kommenden Veranstaltungsreigen

Lage-Hagen. Das Jubiläumsjahr hat begonnen und die erste Jubiläumsveranstaltung steht vor der Tür: Die Dorfgemeinschaft Hagen feiert 2020 den 950. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung Hagens. Der Festakt „950 Jahre Hagen“ im LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage (Sprickernheide 77) am Freitag, 14. Februar, 19 Uhr eröffnet den Veranstaltungsreigen, mit dem das Ortsjubiläum bis Dezember gewürdigt wird.
Die in der Dorfgemeinschaft Hagen zusammengeschlossenen örtlichen Vereine und Einzelpersonen haben eine Vorbereitungsgruppe gebildet, die in den jüngsten Wochen und Monaten eine ansprechende und angemessene Gestaltung des Jubiläums sowie die Herausgabe einer Festschrift bzw. Ortschronik erörtert hat. Die bisher vorliegenden Arbeitsergebnisse stellten die Arbeitsgruppenmitglieder vor am Donnerstag, 30. Januar.
Wer sich die Jubiläumstermine der kommenden Monate quasi aus erster Hand erläutern lassen möchte, sollte den eingangs erwähnten Festakt besuchen. Denn ein Programmpunkt im Ziegeleimuseum am Freitag, 14. Februar, lautet: „Vorstellung des Programms im Jubiläumsjahr 2020“. Jedermann, insbesondere natürlich die Bürger der Bauerschaft Hagen, sind eingeladen zu dieser Feierstunde, die im Museum um 19 Uhr mit einem Sektempfang beginnt. Auf die Grußworte, u.a. von Bürgermeister Kalkreuter, folgt eine von Susanne Weishaupt (Regionalmanagement 3-L-in-Lippe) moderierte Gesprächsrunde mit folgenden Teilnehmern: Bernd Roetzel (Dorfgemeinschaftsvorsitzender), Arnd Sielemann (Vorsitzender SpVg Hagen-Hardissen), Andreas Bicker (Führer der Löscheinheit Hagen) und Roland Linde (Historiker).
Während des Festaktes wird sicherlich Gelegenheit sein, sich bei Bernd Roetzel nach dem Stand der geplanten „Ortschronik Hagen“ zu erkundigen, die als Buch (Vorzugspreis im Vorverkauf: 20 Euro) herausgegeben werden soll und für die Roland Linde als Fachautor gewonnen wurde. Die Feierstunde wird musikalisch begleitet vom Gitarrenduo „Marcel & Tobias“.
Im weiteren Jahresverlauf findet in nahezu jedem Monat (mindes­tens) ein für Hagen bedeutsames Ereignis statt, das Bezug nimmt auf das Ortsjubiläum. Nach dem Dorfputz (14. März) und dem Frühlingsfest der Gustav-Heinemann-Schule (22. März) sind dies das Osterfeuer am Industriemuseum (12. April) und die Eröffnung eines Bücherschrankes am Greimberg mit Biergarten auf Zeit (10. Mai). Zum Osterfeuer sind die Bürger Hagens eingeladen, die Zahl 950 nachzubilden für ein Erinnerungsfoto, das eine Drohne bzw. eine fliegende Kamera aufnehmen wird.

Mittsommerfest
Den traditionell veranstaltungsstarken Juni (in diesem Jahr sogar mit Fußball-Europameisterschaft) bereichert die Dorfgemeinschaft Hagen mit einem Biergarten auf Zeit (5. Juni), einem Mittsommerfest am früheren Gemeindehaus, Wittbrede 11 (19. Juni) und einem „Jubiläumssonntag“ (21. Juni). Hier sind vorgesehen: ein Gottesdienst in der Kapelle Hagen, ein Mittagessen auf dem „Dorfplatz“ (Wittbrede 11) sowie ein historischer Dorfrundgang und eine Dorfrallye für Familien (aber nicht ausschließlich).
Auch für die zweite Jahreshälfte sind einige Veranstaltungen vorgesehen, auf die die Vorbereitungsgruppe bzw. die direkt involvierten Vereine und Institutionen rechtzeitig hinweisen werden. Geplant sind z.B. die Enthüllung eines Gedenksteins „950 Jahre Hagen“, das Aufarbeiten bzw. die Einweihung von Sitzbänken an markanten Orten sowie das Aufstellen von etwa 20 erläuternden Hinweistafeln an historisch interessanten Häusern und Hofstellen. Um Ortsunkundigen die Möglichkeit zu eröffnen, die Schilder und Bänke auch in Zukunft selbstständig aufzufinden, ist die Herausgabe eines Führers (Faltblatt mit Karte und Erläuterungen) geplant.

Heimat-Scheck beantragt
Für dieses Projekt hat die Dorfgemeinschaft 2.000 Euro Fördermittel in Form eines „Heimat-Schecks“ bei der Bezirksregierung beantragt. Mit dem Heimat-Scheck fördert das Land Nord­rhein-Westfalen das Engagement von Vereinen, Organisationen und Initiativen, mit dem diese die lokale und regionale Gemeinschaft und damit Heimat stärken. Aus den Förderrichtlinien: „Gefördert werden können Maßnahmen, die sich mit dem Thema Heimat und Heimatgeschichte im Zusammenhang mit lokalen und regionalen Inhalten befassen. Förderungswürdig sind Publikationen, Veranstaltungen, Ausstel­-
lungen, Anschaffung und Instandsetzung von Ausstellungsmobiliar, Technik zur Präsentation von Heimatgeschichte, die Entwicklung und Umsetzung neuer Darstellungsformen, Wegweiser und Informationstafeln. Die vorangegangene Aufzählung soll beispielhaft sein. Für eine Förderung kommen auch andere Maßnahmen in Betracht, sofern sie geeignet sind, Menschen für lokale und regionale Besonderheiten zu begeistern, ohne dabei andere auszugrenzen.“
Weitere Zuwendungen, um die Jubiläumsveranstaltungen zu finanzieren, stammen vom Förderverein Freizeit, Kultur und Sport, von ortsansässigen Gewerbebetrieben und Parteien.

Buchhaltung der Mönche
Das Jubiläum „950 Jahre Hagen“ geht zurück auf die „Steuerbescheide“ bzw. die „Buchhaltung“ der Mönche im Kloster Corvey. In einem Heberegister (Verzeichnis zu erhebender Abgaben) des Klos­ters Corvey, das etwa aus dem Jahr 1070 stammt, wird Hagen das erste Mal urkundlich erwähnt. Das Kloster war ausgestattet mit umfangreichem Landbesitz, wozu auch Hagen zählte. Die im Verzeichnis aufgeführten zehnt- bzw. zinspflichtigen Höfe und Bauerschaften hatten dem Kloster Abgaben bzw. Steuern zu bezahlen. Im Heberegister werden noch die nordwestlich der Kernstadt von Lage gelegenen Orte Iggenhausen, Windhof, Ehrentrup, Holzhausen, Pottenhausen, Wülfer und Waddenhausen genannt. Weitere Erwähnungen Hagens gibt es ab 1248.
Die geplante „Ortschronik Hagen“ soll als Buch herausgegeben werden, das Geschichte und Gegenwart Hagens beschreibt. Die Gemarkung Hagen umfasst ca. 4,3 qkm. Dorfgemeinschaftsvorsitzender Bernd Roetzel bei früherer Gelegenheit: „Die Chronik soll einen bleibenden Wert schaffen, die kulturgeschichtliche Entwicklung des Dorfes dokumentieren und das Dorf Hagen als lebenswerte Heimat von rund 2.000 Einwohnern auch für zukünftige Generationen erleb- und erlesbar machen.“