Schnatgang der Schützengilde Lage am 07.09.2024

Lage. Am Samstag, dem 7. September 2024 findet der traditionelle Schnatgang der Schützengilde in Lage statt. Alle Teilnehmer treffen sich um 14.00 Uhr auf dem Schützenplatz in der Eichenallee, dann geht es zunächst über den Maßbruch zum „Fegersbusch“, dort findet dann die erste Rast auf Einladung des Throns statt.

Der Weg führt diesmal zum Hof Krietenstein in Hagen, dort werden die Schützen von der Familie Krietenstein und dem neuen Eigentümer des Hofes, Herrn Christoph Krietenstein, empfangen und bewirtet werden. Im Rahmen dieser Rast wird der Oberst Michael Krügermeyer-Kalthoff dem neuen Hofeigentümer zum Ehrenmitglied ernennen und ihm als Zeichen der Ehrenmitgliedschaft die Offiziersmütze überreichen.

Der Schnatgang 2024 findet zu den bewährten Klängen des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Lage, die die Schützen auf dem gesamten Weg begleiten wird, statt. Ziel des Rückweges ist der Schützenplatz, wo gegen 18:30 Uhr der Schnatgang 2024 in eine Baustellenparty und geselligem Beisammensein übergehen wird.

Für ältere und gehbehinderte Mitglieder steht um 14.00 Uhr eine Fahrgelegenheit ab dem Schützenplatz zur Verfügung, die erst den Haltepunkt und dann den Hof Krietenstein anfahren wird. Auch für den Rückweg steht diese Fahrgelegenheit zur Verfügung.

Der Major Kai Freudenberg und sein Adjutant Martin Schliemann, als Organisatoren dieses Schnatgangs, wie auch alle Vorstandsmitglieder freuen sich auf eine große Beteiligung beim diesjährigen Schnatgang, ist dies doch zum einen eine Traditionsveranstaltung, die immer in den schützenfestfreien Jahren stattfindet und zum anderen in diesem Jahr mit der Ernennung zur Ehrenmitgliedschaft des neuen Eigentümers des Hof Krietenstein verbunden.

Aus diesem Grund ein kurzer Rückblick auf die Geschichte des Schnatgangs:

In der ersten gedruckten Satzung der Gilde vom August 1887 steht auf den Seiten 6 und 7 im §12:

„Alljährlich wird am Christi-Himmelfahrtstage eine Sitzung des gesamten Offizierscorps und des Magistrates abgehalten, in welcher außer der Rechnungsablage über Schützenangelegenheiten und insbesondere darüber berathen wird, ob im gegenwärtigen Jahre ein Schützenfest gefeiert werden soll.

Wird die Abhaltung eines Schützenfestes beschlossen, so soll dieser Beschluß durch Trommelschlag der Bürgerschaft bekannt gemacht werden.

Wird in dem Jahr ein Schützenfest nicht gefeiert, so findet am Tage nach Pfingsten ein Grenzbezug der Offiziere statt, wozu die Bürgerschaft einzuladen ist.“

Damit schrieben die Statuten von 1887 eine Tradition fort, die für die gemeinsame Geschichte und Entwicklung von Lage und den Schützen einen hohen Stellenwert hatte. Dies wird an folgenden Ereignissen deutlich.

So wird berichtet, dass in den Jahren 1692, 1698 und 1703 die „gantze gemin die Schnat betreten“ hat. Der Anlass dafür waren Streitigkeiten mit den Nachbarn aus Hagen und Waddenhausen und mit den Besitzern der Einzelhöfe: Bökhaus, Avenhaus und Sültemeier. Die Auseinandersetzungen bezogen sich auf die Hudeflächen, die sowohl von den Lagenser wie auch von den benachbarten Bauern für sich reklamiert wurden. Die Waddenhausener pfändeten z. B. einige Lagenser Kühe, dies konnten auch die zur Hude geschickten Lagenser Schützen nicht verhindern.

Die Beispiele zeigen die Notwendigkeit dieser Schnatgänge, die nichts anderes als Grenzgänge waren, denn bei diesen Begehungen wurden die Befestigungen, die aus Hecken und Gräben um das Weichbild Lage bestanden, wie auch die Hudeflächen kontrolliert. Die Schnatgänge sicherten somit die Lebensgrundlage der Lagenser Bürger. So musste im Jahre 1841 nach dem Grenzbezug der Bürgermeister Reuter 6 Groschen Strafe bezahlen, weil im Sandkamp eine nicht wehrbare Befriedigung an seinem Grundstück war. Diese Verhandlungen und Bestrafungen zeigen die Wichtigkeit der Schnatgänge. Damit wird auch verständlich, dass diese Begehungen regelmäßig immer in schützenfestfreien Jahren stattfanden, wobei bedacht werden muss, dass die Schützenfeste zum Teil nur in sehr großen Abständen gefeiert wurden.

In diesem Jahr wird der Hof Krietenstein Hagen von den Schnatgängern besucht, dessen Besitzer seit 1974 die Ehrenmitgliedschaft der Gilde besitzen. Der fünfte Schnatganghof ist der Hof Avenhaus in Heiden, dessen jeweilige Eigentümer seit 1970 die Ehrenmitgliedschaft verliehen bekommen. Damit besucht die Gilde immer im Wechsel die fünf Höfe Avenhaus (Heiden), Böckhaus (Hardissen), Windhof (Krietenstein/Windhof), Krietenstein (Hagen) und Ottenhausen (Ottenhausen/Müssen) anlässlich der Schnatgänge.

Die Schützengilde hofft in diesem Jahr auf schönes Wetter und eine große Beteiligung beim Schnatgang.