Volksschützenfest für alle - Vier fröhliche Tage

Die Spannung wächst: Wer werden die Nachfolger von König Michael I. Büker und Königin Julia I. Grünert?

Bild LAGE.GUTSCHEIN Einkaufsgutschein Stadt Lage

Lage. Wer werden als Schützenregenten die Nachfolger von König Michael I. Büker und Königin Julia I. Grünert? Am kommenden Samstag, 15. Juni, um 15 Uhr, gibt es eine Antwort auf diese Frage. Dann wird der neue König der Schützengilde im Anschluss an das Königsschießen im Festzelt proklamiert und erhält die Königskette. Außerdem wird während der Proklamation der Name der neuen Königin bekanntgegeben.
Am Samstag gegen 16.45 Uhr stellen sich die neuen Regenten und die anderen Thronpaare im Rathaus vor. Der erste öffentliche Auftritt des Gesamtthrons nach dem Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt ist um 17 Uhr auf der Rathaustreppe.
Nahezu gleichzeitig versammelt sich das Schützenbataillon in der Eichenallee und marschiert um 17 Uhr zum Marktplatz, wo gegen 17.15 Uhr die Majestäten und die Thronpaare dem Bataillon und den Zuschauern vorgestellt werden. Anschließend schreiten König und Königin nebst Oberst, Oberstadjutant und Hofstaat erstmals die Front ab, um schließlich in einem Festmarsch durch die Stadt zum Festplatz aufzubrechen.
Die Majestäten und die Thronpaare müssen nicht marschieren. Für sie stehen Pferde und Lan­dauer bereit, in denen sie Platz nehmen, um sich zum Schützenplatz „kutschieren“ zu lassen. Zur Begrüßung der Majestäten findet im Festzelt und auf dem Festplatz ein Platzkonzert statt.
Die erste Präsentation der neuen Majestäten 2019 / 2021 auf dem Marktplatz ist mit Sicherheit einer der ersten Höhepunkte des bis dahin noch jungen Schützenfestes, doch begonnen hat das Fest im Grunde schon in den Tagen zuvor.

Horrido in den Revieren
So hat die 1. Kompanie ihr idyllisch gelegenes Kompanierevier im Garten der Familie Altrogge (In der Bülte 13) bereits vor wenigen Tagen aufgebaut. Dieser Aufbau war schon mit viel Horrido verbunden. Die zweite Kompanie richtete ihr Revier (Hof Hilker, Rhienstraße 13) dieser Tage her bzw. ein, damit die neuen Offiziere dort das Exerzieren üben können. Und die dritte Kompanie ließ in den Tichlerstoben im Ziegleimuseum in Lage-Hagen ebenfalls ihren am Freitag, 5. April, ernannten neuen Offizier üben, damit das Degenziehen am Schützenfest reibungslos klappt.
Für Teile der Gilde und den Gesamtablauf des Schützenfestes müssen wegen des Revieraufbaus und wegen des Birkenschlagens der Mittwoch und der Donnerstag vor dem eigentlichen Fest zu den Festtagen hinzugezählt werden.
Stets am Mittwoch, auch in diesem Jahr, wird abends gegen 19 Uhr in der Eichenallee von Mitgliedern der Platzkommission das Tor aufgebaut und mit Fahnen geschmückt.

Waldläuterung
Das Schlagen der Birken findet größtenteils am Donnerstag statt. Allerdings werden die weitaus meisten Birken nicht mit der Axt oder dem Beil geschlagen, wie es der traditionelle Sprachgebrauch nahelegt, sondern die Bäume werden im Zuge der „Waldläuterung“ mit der Motorsäge gesägt. Unter Waldläuterung versteht man im Wortsinn die „Säuberung des Waldes“ bzw. in der übertragenen Bedeutung die Pflege einer Forstkultur. Am Donnerstag treffen sich Kompaniemitglieder in ihren jeweiligen Kompanierevieren, um mit Treckern und LKW aus den Waldgebieten die Birken zu holen, die am Freitagmorgen in den Kompaniebezirken verkauft bzw. zum Schützenplatz gebracht werden.

Zapfenstreich eher
Der erste Schützenausmarsch ist am Freitagabend, wenn die Schützen auf dem Festplatz (= Schützenplatz) um 18.30 Uhr antreten und anschließend durch die Stadt zum Ehrenmal im Friedenspark ziehen. Antreten auf dem Festplatz (18.30 Uhr), Umzug durch die Stadt und Beginn des Zapfenstreichs (20 Uhr) finden in diesem Jahr eine Stunde früher als in den Vorjahren statt. Oberst Michael Krügermeyer-Kalthoff: „Durch die Vorverlegung um eine Stunde sind wir eine Stunde eher im Zelt und können quasi eine Stunde zusätzlich feiern.“ Der feierlichen und würdevollen Stimmung am Ehrenmal werde der zeitigere Beginn keinen Abbruch tun, ist sich der Oberst sicher.
Der Aufmarsch zum Großen Zapfenstreiches erfolgt zum Yorck­schen Marsch. Zu Beginn der eigentlichen Zeremonie am Ehrenmal wird der Große Zapfenstreich gespielt.
Zapfenstreich-Kommandeur ist Hauptmann Dr. Karsten Stolz, 1. Kompanie. Die Kranzniederlegung durch den Oberst, dessen Adjutanten und den König ist für 20.30 Uhr vorgesehen. Währenddessen wird das Lied „Vom guten Kameraden“ gespielt. Der Musikzug Schloß Neuhaus der Freiwilligen Feuerwehr Paderborn und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Lage gestalten musikalisch den Großen Zapfenstreich.
Nach dem feierlichen Schützenfest-Auftakt geht es zum Festplatz, um in fröhlicher Runde und bei fetziger Musik im Festzelt zu feiern. Für die „Mucke“ sorgen die DJs „Maruh“ und „Christian“ plus der Live-Saxophonist „Albertosaxo“. Die Party steht unter dem Motto „Classic meets Ibiza“.

Morgenfeier
Zusammen mit der vor zwei Jahren eingeführten Verlegung des Beginns der samstäglichen Morgenfeier auf 9 Uhr (zwei Stunden später als früher üblich) bedeutet der frühere Zapfenstreichbeginn eine Aufwertung des Freitags als „Feiertag“. Dennoch sollte niemand allzu lange auf dem Festplatz bleiben, denn am Samstag heißt es, relativ früh aufzustehen. Morgens um 8 Uhr wird in den Revieren angetreten, um mit der jeweiligen Kompanie pünktlich um 9 Uhr auf dem Marktplatz zur Morgenfeier (bis 10 Uhr) zu erscheinen.
Der Oberst hält seine Ansprache, Schützen und Offiziere werden geehrt und der neue Gildenmeis­ter Carsten Echterling erhält die Gildenmeisterkette. Die ehemaligen Königinnen werden begrüßt sowie alle Ehrengäste. Außerdem erfolgt während der Morgenfeier die Verpflichtung jeweils eines Jungschützen aus jeder Kompanie. Die Jungschützen werden von den Rottmeistern benannt.
Die Morgenfeier klingt aus mit der deutschen Nationalhymne. Während der Hymne gilt für die Offiziere: Degen in Scheide, Hand an der Mütze und für die Schützen: Gewehr bei Fuß.

Königsschießen
Nach der Morgenfeier und einem Umzug des Bataillons durch die Stadt zum Festplatz beginnt das Königsschießen auf dem Schießstand um 10.30 Uhr. Bis 13 Uhr (also eine Stunde länger als bisher üblich) haben die Schützen Zeit, ihren Königsschuss auf die Zwölfer-Scheibe abzufeuern. Erfahrungsgemäß werden am Königsschießen um die 200 Schützen teilnehmen.
Die Titelaspiranten schießen auf 12er-Pappscheiben. Eine „12“ wird von den Offizieren „in der Deckung“ mit dem Hochhalten einer Offiziersmütze quittiert. Wie es beim Schützenfest üblich ist, weiß die Auswertungskommission nicht, wer geschossen hat, sondern sieht und bewertet nur die nummerierten Scheiben. Erst ganz am Ende des Königsschießens, wenn alle Scheiben ausgewertet sind, wird der Scheibennummer der in einer Liste festgehaltene Schütze zugeordnet.
Um 13 Uhr tritt die Schießkommission zusammen, um die zehn besten Zwölfen zu ermitteln. Die Kommission wird geleitet von Bataillonsschießoffizier Stabshauptmann Rainer Ottemeier (2. Kompanie). Seine beiden Stellvertreter sind Martin Schliemann (1. Kompanie) und Harald Grote (3. Kompanie).
Wenn die Rangliste der besten Schießergebnisse feststeht, wird die Königswürde den der Reihe nach treffsichersten Schützen angetragen. Mit Ausnahme der Offiziere dürfen die Schützen frei entscheiden, ob sie die Würde und die Bürde des Königstitels annehmen wollen. Der beste Schuss während des Kö­nigsschießens allein macht noch keinen (Hof-) Staat. Erst wenn der zukünftige König eine Königin und die weiteren Thronpaare benennt und diese ihre Einwilligung gegeben haben, wird er zum neuen Schützenkönig der Gilde ausgerufen und mit der Königskette ausgezeichnet. Dieses wird gegen 15 Uhr am Schützenfest-Samstag im Festzelt geschehen.

Die Zeit drängt
König hin, Majestät her - in den sich an die Proklamation anschließenden knapp 120 Minuten diktiert die Zeit - und zwar in ihrer Erscheinungsform als Eile - das Geschehen. Nur knapp zwei Stunden bleiben dem gesamten Thron, sich „herauszuputzen“, die private Zeitplanung für die kommenden Tage über den Haufen zu werfen und neu zu organisieren und sich in die ungewohnte Rolle als Repräsentanten der Schützengilde hineinzutasten.
Gegen 16.45 Uhr wird das neue Königspaar samt Hofstaat und Bataillonsführung im Rathaus vorstellig und hier empfangen werden. Um 17 Uhr tritt das Bataillon in der Eichenallee an und marschiert von dort zum Marktplatz.

Proklamation der Königin
Wie seit dem Jahr 2005 üblich, verläuft die Proklamation der Königin dergestalt, dass sie am Schützenfest-Samstag auf der Marktplatzbühne offiziell ausgerufen wird, diesmal allerdings um 17.15 Uhr und nicht um 16.15 Uhr wie vor zwei Jahren und auch nicht um 15.15 Uhr wie während der Schützenfeste vor 2017. Anschließend rollen die Landauer vor, in denen die Majestäten und die Thronpaare Platz nehmen.
Danach beginnt der erste Festumzug durch die Stadt. Für die meisten Lagenser ist dies zugleich die erste Gelegenheit, sich das neue Königspaar anzuschauen. Der Thron sollte die Kutschfahrt nutzen, jetzt erst einmal tief durchzuatmen, denn der erste Tag der Regentschaft hat quasi gerade erst begonnen und es steht noch ein langer Abend bevor, wenn um 20 Uhr im Festzelt der große Schützenball beginnt, und zwar mit DJ „Maruh“ und dem Live-Sänger Aleks Schmidt.

Der Sonntag
Der Schützenfest-Sonntag beginnt um 13 Uhr, wenn die Kompanien in ihren Revieren antreten. Nach dem Antritt in den Revieren marschieren die Kompanien zur Eichenallee und nehmen dort Aufstellung (14.30 Uhr), damit der Thron die Front abschreiten kann. Eine Besonderheit wegen der Bürgermeister-Stichwahl ist in diesem Jahr, dass der Zug sich erst ab Jahnplatz-Einfahrt aufstellen darf. Wegen der Wahl müssen die Eichenallee bis Jahnplatz-Einfahrt und die Einfahrt selbst frei bleiben, weil sie die Zuwegung zum Wahllokal in der Kindertagesstätte Jahnplatz sind.
Um 14.35 Uhr setzt sich die aus Schützen, Musikern und den Kutschen bestehende Marschreihe zum Festumzug durch die Stadt in Bewegung. Etwa zeitparallel dazu wird von 15 bis 18 Uhr auf dem Schützenplatz ein „Familiennachmittag“ gefeiert. Die bisher übliche Kinderbelustigung am Montagnachmittag entfällt bzw. ist in den neuen Familiennachmittag am Sonntag integriert worden.

Königspolonaise
Nach der Rückkehr vom Festmarsch wird auf dem Festplatz und in den Zelten gefeiert, bis um 20 Uhr der 1. Adjutant (Erhard Kirchhof) die Königspolonaise vom Festplatz über die Eichenallee bis zum Sportplatz anführt. Sowohl der kurze Weg zum Sportplatz wie auch die Königspolonaise als solche werden musikalisch begleitet von den Garde-Grenadieren Altenbeken. „Regisseur“ bzw. „Einweiser“ bei der Königspolonaise ist Leutnant André Fuchs.
Mit großem Tanz bzw. Party im Festzelt klingt danach der Sonntag aus. Für die Musik sorgen die DJs „Flying Hirsche“ (André und Pascal Swoboda).

Der Montag
Der Montagnachmittag (ab 15 Uhr auf dem Festplatz) steht ganz im Zeichen der Senioren. Eingeladen zu Kaffee und Kuchen sind die Bewohner der Lagenser Seniorenheime. Die Concert-Band der Musikschule und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr unterhalten die Senioren mit einem Platzkonzert.
Mit einer großen Kehraus-Abschlussfeier bzw. „After-Work-Party“ am Abend (ab 18 Uhr mit DJ Maruh) findet das Fest der Schützengilde der Stadt Lage sein Ende.