Werbegemeinschaft hofft auf Belebung der Bergstraße

Lage. Der Vorstand der Werbegemeinschaft Lage steht dem Vorschlag der Stadtverwaltung, ein Teilstück der Bergstraße zwischen Meierstraße (Sporthaus Bollens) und Rhienstraße ( ehem. "Kleiner Schröder") in eine verkehrsberuhigte Zone umzuwandeln, positiv gegenüber.
„Das in den vergangenen Jahren veränderte Einkaufsverhalten der Verbraucher hat gezeigt, dass Fußgängerzonen in den Randbereichen immer schlechter funktionieren und dort mehr Leerstände zu beklagen sind. Bundesweit wurden deshalb viele dieser Modelle aus den 70er und 80er Jahren schon wieder verändert,” heißt es in einer Presseerklärung des Vorstandes der Werbegemeinschaft Lage.
Weiter. „Die Probleme in den Innenstädten sind nicht zu übersehen: Frequenzrückgang, Umsatzrückgang, Leerstände durch Geschäftsschließungen und die Verödung von Randlagen bestehender Fußgängerzonen. Die Zeiten im stationären, innerstädtischen Einzelhandel haben sich in den letzten Jahren eben dramatisch verändert. Nicht zuletzt auch aufgrund der starken Zunahme des Online-Handels.
Der dringende Aufruf des Hauptgeschäftsführers des HDE (Handelsverband Deutschland), Stefan Genth, dass „die Innenstädte in höchster Not sind und Sofortprogramme zur Rettung vitaler Innenstädte gefordert werden“, spricht für sich”.
Der Vorstand der Werbegemeinschaft hält deshalb ein Umdenken, wie innerstädtische Bereiche neu belebt werden können, auch in Lage für dringend geboten. Er ist davon überzeugt, dass der Umbau der oberen Bergstraße zwischen der Rhienstraße (ehemals Restaurant „Kleiner Schröder“) und der Meierstraße (Sporthaus Bollens) frequenzbringend und revitalisierend sein könnte. Der wesentlich bessere Geschäftsbesatz in der verkehrsberuhigten Langen Straße dient als Beispiel dafür. Viele Kunden möchten nahe an ein Geschäft heranfahren, einen Parkplatz finden und es gibt genug Branchen, die davon profitieren könnten. Dass dort aus Sicherheitsgründen für die Besucher Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben sein sollte, versteht sich von selbst.
Zusammenfassend sei gesagt:
1. Das Kaufverhalten der Verbraucher/Kunden hat sich in den letzten Jahren durch eine Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten Offline wie Online stark verändert.
2. Allgemein ist bundesweit in Randlagen, die nicht mehr ausreichend frequentiert werden, ein Rückbau der Fußgängerzonen zu beobachten.
3. In der Langen Straße, mit verkehrsberuhigter Zone und Parkmöglichkeiten vor den Geschäften, ist eine positive Entwicklung mit mehr Kundenfrequenz festzustellen.
4. Kunden möchten auf möglichst kurzen und schnellen Wegen ihre Einkäufe erledigen; die Verweildauer verkürzt sich im Alltag.
5. Erosionsprozessen in der Innenstadt muss aktiv und zeitgemäß entgegengewirkt werden. Konzepte der 70er und 80er Jahre mit langen Fußgängerzonen haben sich überholt.
Da es in den vergangenen Jahren in dem Bereich der oberen Bergstraße keine positiven Geschäftsentwicklungen gegeben hat, wäre ein beibehalten des IST-Zustandes sicher ein Fehler und eine vertane Chance auf Besserung. Es darf kein Tabuthema mehr geben. In der Vergangenheit galten autofreie Fußgängerzonen als Garant für innerstädtische Frequenz. Heute braucht es deutlich stärkere Anreize, Innenstädte vital zu halten. Der Stadtmarketing-Verein und die Werbegemeinschaft arbeiten diesbezüglich einvernehmlich im Bemühen um aktuelle Events zusammen. Auch die Neuansiedlung von innerstädtischem Handel ist ein gemeinsames Ziel, diese zu erzwingen ist jedoch nicht möglich. Aber die Möglichkeit, durch die Freigabe der oberen Bergstraße eine positive Entwicklung herbeizuführen, sollte zumindest ernsthaft durchdacht und nicht vorschnell diskreditiert werden. Ein weiter so wie bisher ist jedenfalls die schlech­tes­te Lösung.