Der Wochenmarkt in Lage

Als Produzent von Blumen, Gemüse- und Kräuterpflanzen aus der Stadt Lage, ist es für Sebastian Brüschke (34) selbstverständlich, als Markthändler den Lagenser Markt mit zu gestalten.

„Bei uns finden die Kunden alles an einer Stelle. Ob saisonale Blumensträuße, Stauden oder Schnittblumen, bei uns ist immer alles frisch“; sagt der Gärtnereibesitzer aus Lage-Hagen. Er selbst ist nicht immer mit auf dem Markt, kümmert sich um den heimischen Anbaubetrieb. Als Ansprechpartner und sozusagen auch Seelsorgerin so manches Kunden, ist seine Oma aber immer dabei. Sie ist inzwischen achtzig Jahre alt und arbeitet immer noch gerne mit, da sie das Leben auf dem Markt und die Menschen hier liebt und so fit bleibe, sagt sie.

„Bei uns kommen alle Blumen, Beet- und Balkonpflanzen, aber auch die Gemüse und Kräuterpflanzen zu fünfundneunzig Prozent aus eigener Produktion. Das wissen unsere Kunden, die nicht nur aus Lage zu uns kommen. Auch aus Detmold und sogar Augustdorf kommen Kunden zu uns“, führt Sebastian Brüschke weiter aus.
Zwar seien die Kunden überwiegend noch ältere Menschen, aber seit Corona stelle er auch fest, dass immer mehr Jüngere den Weg auf dem Markt und zu seinem Blumenstand finden. Groß ist hier auch der Bedarf an Gemüsepflanzen im Frühjahr, was sicher daran liegt, dass in Lage und Umkreis noch viele Kunden kleine Gärten besitzen. „Die Nachfrage nach Regionalem ist gewachsen, auch in unserem Bereich“, sagt Sebastian Brüschke in Mitten seines bunten Marktstandes.

Als einziger Händler mit dem beschriebenen Angebot auf dem Markt habe man am Stand natürlich auch viel Arbeit. Deshalb sind ständig mindestens zwei Ansprechpartner neben seiner Oma an den Markttagen dabei. Sein Unternehmen sei nicht nur in Lage vertreten und fahre auch auf viele andere Märkte, so der Blumenhändler. Aber: „Wir kommen gerne hierher, weil das gesamte Angebot gut ist und die Stadt Lage die kostenlosen Parkplätze in der Nähe bietet.“

Der Stand der Gärtnerei Brüschke ist sowohl dienstags als auch freitags das ganze Jahr über auf dem Lagenser Wochenmarkt. „Dies ist auch richtig so, denn wir haben einen hohen Anteil an Stammkunden auch in der Winterzeit“, so der Juniorchef.

Aus Lage-Müssen kommt Detlef Schelhas mit seinem Obst-und Gemüsestand jeden Dienstag und Freitag auf den Wochenmarkt nach Lage.
Seit 45 Jahren ist der 63-Jährige selbständig und führt das Geschäft in dritter Generation. Seit 34 Jahren ist der Obst-, Gemüse-, und Südfrüchtestand der Familie Schelhas in Lage auf den Markt vertreten.

„Durchweg gute Ware und umfangreiches Sortiment, manchmal auch extravagante Produkte dabei, meistens kurze Haltbarkeit bei Frischeprodukten, also zum baldigen Verzehr vormerken“, so ein sehr zufriedener Kunde im Internet.

Das umfangreiche Angebot liegt dem Obst- und Gemüsehändler sehr am Herzen. Dafür fährt er einmal in der Woche schon um ein Uhr nachts nach Hannover und zweimal die Woche um halb drei auf den Großmarkt nach Bielefeld. Ergänzt wird das ’grüne’ Angebot noch durch Eier aus Währentrup.
„Das ist mir besonders wichtig. So haben wir nicht nur immer Frisches sondern auch oft ungewöhnliches im Angebot“, sagt Detlef Schelhas. Die enge Verbindung zu der Kundschaft und sein Bekanntheitsgrad in Lage sorgen so oft für Anregungen und die enorme Auswahl. Das hat sicher auch dazu geführt, dass immer mehr jüngere Kunden den Weg zum Frischestand finden.

„Der Wochenmarkt in Lage ist ein kleiner und schöner Markt der alles bietet. Darum sind wir gerne hier“, fährt Detlef Schelhas fort. Als Händler hat er nicht nur die Auswahl zwischen den Großmärkten in Hannover und Bielefeld, sondern auch die Wahl zwischen einer Vielzahl von Lieferanten. Deshalb kauft er im Sommer auch bei Bauern in der Nähe ein. Da kommen dann natürlich nur die besten in Frage. „Voraussetzung für mich ist kontrollierter Anbau und regionale Ware soweit es geht.“, sagt der Händler dazu und meint weiter, dass seine Ware sich ohne weiteres mit der großer Lebensmittelketten messen kann, da sie immer frischer ist.

Am Stand werden die Kunden ständig und an beiden Tagen von vier Personen bedient. Dazu gehören seine Frau Annette und seine Schwägerin Erika Schelhas. Sie kennen die Probleme und Geschichten ihre Kunden , denn während des Verkaufs gibt es immer wieder auch persönliche und sensible Gespräche. Nähe zählt nicht nur hier, sondern bei allen Markthändlern.

Froh ist Detlef Schelhas darüber, dass der Wochenmarkt jetzt wieder unter der Regie der Stadtverwaltung stattfindet. „Die Zeit der Marktgilde hat doch viel kaputt gemacht“, resümiert der Stammhändler auf dem Wochenmarkt in Lage.

Bereits seit über neunzig Jahren existiert das Familienunternehmen Laustroer, das mittlerweile in der vierten Generation geführt wird. Seit vier Jahren führt Patrik Laustoer den Familienbetrieb und wird dabei von seiner Frau Chantal unterstützt. Der aus Schloß- Holte-Stukenbrock kommende Betreib steht seit 44 Jahren auf dem Markt in Lage und bietet hochwertiges Geflügel und Wildfleisch an.

„Wir verkaufen kein Tier auf dem Markt das Mastfutter bekommen hat und unser Wildfleisch kommt aus der eigenen Jagd“, sagt die achtundzwanzigjährige Chantal Laustroer. Nicht nur mit ihrem Marktstand sondern auch mit ihrer Ware hat der Wild-, Geflügel,-, und Waldfrüchtehandel ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Wochenmarkt in Lage.

Mit dem regionalen Kikok- Markenhähnchen und ihrem im eigenen Revier geschossenem Wild bietet die Händlerfamilie einzigartige Qualität aus der Region. „Unser Kunden kommen oft schon mit einer Einkaufsliste an unseren Stand. So bleibt immer auch etwas Zeit für persönliche Gespräche“, berichte die junge Chefin. Die Kunden kauften hochwertiger, aber weniger Fleisch, diese Tendenz sei zu beobachten, bestätigt sie und weist darauf hin, dass ihre Ware keine Zusätze und keine Mast durchmachen müssten. „Kikok-Hähnchen werden garantiert ohne Antibiotika aufgezogen und haben mehr Platz und Zeit zum Heranwachsen. Und das Wild aus dem Revier meines Schwiegervaters ist ja von Natur aus bio“, freut sich die Spezialitätenverkäuferin. Das wüssten die Kunden auch zu schätzen und zahlten für diese Qualität gerne ein paar Euro mehr.
Neben dem Großgeflügel und Wild-Spezialitäten gibt es natürlich auch Geflügelaufschnitt, der immer frisch geschnitten wird sowie leckere Wildbratwürstchen. Immer mehr kommt die Familie den Wünschen der Kundschaft auch nach vorbereiteten Spezialitäten zum Braten oder Grillen nach.
Saisonal bietet die Händlerfamilie Pilze, Erdbeeren oder Spargel aus der Region an. Und den einen oder anderen Tipp zum gekauften Stück Fleisch gibt es kostenlos oft oben
drauf.

In der Regel stehen zwei Verkäuferinnen im Verkaufswagen. Doch vor Weihnachten ist die Nachfrage so groß, dass dann auch vier Bedienungen vor Ort sind. „Dann verkaufen wir natürlich sehr viel Wild, Gänse und Enten auf Vorbestellung für das perfekte Weihnachtsessen“, freut sich Chantal Laustroer. Ihre Schwiegermutter Elke (64) steht dann, wie auch sonst so oft, mit im Verkaufswagen.
Für die Familie Laustroer ist der Wochenmarkt in Lage ein sehr guter Standort den sie nicht aufgeben möchten.